03. Oktober 2022
Jeden Tag wird der Fokus bei den „wichtigen“ preissensitiven Ölnews neu gesetzt. Ein paar Tage ist es der Krieg, dann wieder die Inflations- und Rezessionssorgen und einen Tag später wieder was Neues wie die Sabotageaktion an der Nord Stream Pipeline. Bei der letzteren muss man sich wirklich fragen, wer profitiert davon?
Heute wird wieder über die OPEC-Konferenz von dieser Woche diskutiert. Das Ölkartell wird voraussichtlich eine Drosselung der Fördermengen beschliessen. Diskutiert wird über eine Kürzung von 0,5 bis 1,0 Mio. Barrel pro Tag. Das Kartell inkl. Russland stellt aber heute schon ca. 3,4 Mio. Barrel weniger Öl bereit pro Tag als vereinbart. Die niedrigere Förderquote würde aber auf alle Mitglieder verteilt werden, was trotzdem kurzfristig eine preistreibende Wirkung haben könnte.
In den kommenden Monaten kommen noch zwei Faktoren, welche die Preise stark beeinflussen werden. Einerseits treten die EU-Sanktionen gegen russisches Öl in Kraft und andererseits könnten diese mit einem Preisdeckel ergänzt werden. Die EU will sich nun doch dem amerikanischen Vorschlag anschliessen, der den Kauf von russischem Öl ausserhalb der EU bis zu einer Preisgrenze erlaubt. Wer mehr zahlt, muss mit harten Sanktionen des Westens rechnen oder besser gesagt die Bevölkerung zahlt den Preis. Die EU braucht für diesen Beschluss Einstimmigkeit. Ungarn ist wie immer dagegen, aber die EU-Kommission hat einige Tricks auf Lager, die Orban auf Linie bringen könnten und somit ist der demokratische Gedanke der EU wieder in Frage gestellt. Wer nicht spurt, der wird bestraft auf anderen Ebenen.
Transportkapazitäten in der Schweiz werden auf den Winter hin immer knapper. Aktuelle Lieferfrist ist bei ca. 4-6 Wochen und deshalb empfehlen wir, rechtzeitig eine Lieferung zu planen.
Börsendaten 03.10.2022
ICE-Gasoil OKT: 1010.50 (+17.25$)
ICE-Brent NOV : 87.13 (+1.98$)
NY-Rohöl WTI OKT: 81.41 (+1.92$)
US-Dollar/CHF: 0.9884
Rheinfracht nach Basel: CHF 55.25