Bullishe und bearishe Faktoren halten Spannungsfeld aufrecht

01. Februar 2024

Brent und WTI verzeichneten im Januar den ersten monatlichen Anstieg seit vier Monaten, vor allem aufgrund der Spannungen im Nahen Osten. Allerdings wird der Preisanstieg durch anhaltende Nachfragebedenken in Schlüsselmärkten wie China gebremst.

 

China setzt weiterhin Massnahmen zur Stabilisierung des schwächelnden Immobiliensektors um und hat zusätzliche Konjunkturinitiativen vorgestellt. Die Entscheidung des Gerichts in Hongkong über die Liquidation von Evergrande verursachte Unruhe an den Märkten und löste auch am Ölmarkt Bedenken hinsichtlich der Nachfrageentwicklung des grössten Ölimporteurs der Welt aus, obwohl die Daten aus dem chinesischen Ölsektor robust bleiben.

 

Analysten und Marktexperten bleiben bei der Einschätzung, dass China in diesem Jahr für einen Grossteil des erwarteten Nachfragewachstums verantwortlich sein wird. JP Morgan prognostiziert beispielsweise, dass die Ölnachfrage in China im Jahr 2024 um 530.000 B/T steigen wird. Obwohl dies im Vergleich zu den 1,2 Mio. B/T Zunahme des letzten Jahres ein Rückgang ist, war 2023 von einer ungewöhnlich starken Nachfragerückkehr nach der Aufhebung der strengen Corona-Beschränkungen geprägt.

 

„Abgesehen von der Geopolitik sind wir nach wie vor der Ansicht, dass 2024 grundsätzlich ein gesundes Jahr für den Ölmarkt sein wird“, heisst es von den JP Morgan-Analysten, die ihren Kunden zum Kauf raten. Doch auch sie berücksichtigen, dass die Lage im Nahen Osten ein Risikofaktor bleibt.

 

Das Spannungsfeld zwischen bullishen und bearishen Faktoren bleibt zu Beginn des Februars bestehen, und die fundamentale Einschätzung fällt neutral aus. Möglicherweise bringt das heute geplante JMMC-Meeting der OPEC+ im Tagesverlauf weitere Richtungsimpulse, allerdings sind grundlegende Entscheidungen zu weiteren Quotenregelungen heute eher unwahrscheinlich.

 

Börsendaten 01.02.2024 um 09:00 Uhr

ICE-Gasoil Feb: 856.25$

ICE-Brent Mär: 80.96$

NY-Rohöl WTI Mär : 74.21$
US-Dollar/CHF: 0.8641

Rheinfracht nach Basel: 18.75

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