Die Ölbörsen bleiben volatil

31. Januar 2024

Es herrscht weiterhin Volatilität an den Ölbörsen, während die Marktteilnehmer das bekannte Spannungsfeld aus geopolitischen Risiken sowie anhaltenden Zins- und Nachfragesorgen navigieren. Obwohl eine direkte Eskalation zwischen den USA und dem Iran vorerst vermieden zu sein scheint, werden durch neue Konjunkturdaten aus China heute erneut Zweifel an der Nachfragestärke der Volksrepublik gesät.

Das verarbeitende Gewerbe in China, dem zweitgrössten Wirtschaftsraum und Ölverbraucher der Welt, verzeichnete im Januar zum vierten Mal in Folge einen Wert unterhalb der Wachstumsmarke von 50 Zählern, wie der heute veröffentlichte Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes zeigt. Mit 49,2 Punkten hat er sich zwar im Vergleich zu Dezember leicht verbessert, bleibt jedoch vergleichsweise schwach. Die Chefökonomin Lynn Song von der ING erklärt: „Das chinesische verarbeitende Gewerbe steht aufgrund einer schwachen inländischen Erholung und einer geringen Auslandsnachfrage weiterhin unter Druck.

Am Ölmarkt führt dies zu Unruhe, da die Prognosen der meisten Analysten und Institutionen davon ausgehen, dass das erwartete starke Wachstum der Ölnachfrage hauptsächlich durch Chinas robusten Ölverbrauch vorangetrieben wird. Die wiederholten Anzeichen einer Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft untergraben jedoch diese Prognosen. Erst am Wochenende sorgten Meldungen über die Zerschlagung des chinesischen Immobilienriesen Evergrande für Aufsehen und dämpften den Optimismus bezüglich der von Peking versprochenen Konjunkturstimuli aus der letzten Woche.

Zu den Zweifeln an der chinesischen Nachfrageentwicklung gesellt sich weiterhin auch die Unsicherheit bezüglich der Zinspolitik der Notenbanken. Erst gestern haben Wachstumszahlen aus Deutschland und der EU den Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht, die Zinsen möglicherweise schneller als geplant zu senken. Immerhin deutet das BIP für das letzte Quartal 2023 mit ziemlicher Sicherheit darauf hin, dass die deutsche Konjunktur in eine Rezession gerät.

Börsendaten 31.01.2024 um 08:54

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