31. Mai 2023
Der plötzliche Preisverfall an den Ölbörsen gestern dürfte einige Händler etwas überrascht haben. Obwohl die Einigung im US-Schuldenstreit am Wochenende eigentlich für Stabilität hätte sorgen können, geriet der Markt unter Druck.
Die Preise fielen aufgrund verschiedener Faktoren, von denen einige als "eigentlich schon überwunden" geglaubt wurden, wie Analysten berichten. Diese Faktoren umfassen unter anderem das Abkommen zur Erhöhung der US-Schuldengrenze, eine mögliche Zinserhöhung durch die US-Fed im Juni sowie das bevorstehende OPEC+ Treffen am kommenden Wochenende, bei dem die Ölproduzenten möglicherweise ihre Förderung unverändert lassen könnten. Die Nichtkürzung seitens der OPEC+ könnte bedeuten, dass "mehr russisches Öl wieder auf den Markt kommen könnte", wie der Analyst Bob Yawger von Mizuho einschätzt. Hinsichtlich des bevorstehenden Treffens hatte der saudische Ölminister kürzlich angedeutet, dass eine Reduzierung der Förderung möglich sei, während der russische Vize-Ministerpräsident Alexander Nowak eine Absage erteilte. Zusätzlich schwächelt die Ölnachfrage in Asien, wodurch die Raffinerien weniger Rohöl nachfragen. Auch die neuesten Konjunkturdaten aus China zeigen, dass der erwartete Aufschwung bereits wieder nachlässt.
Zusammenfassend bleibt das Einkaufsfenster weit geöffnet, das gut genutzt werden kann, um den Tank zu füllen und sorgenlos die schönen Tage zu geniessen. Obwohl langfristige Erwartungen auf ein mögliches Angebotsdefizit hinweisen, besteht dennoch die Möglichkeit eines Eingreifens seitens der OPEC+. Es stellt sich die Frage, wie lange das Einkaufsfenster geöffnet bleibt.
Börsendaten 30.05.2023 um 09:00
ICE-Gasoil JUN: 663.00$
ICE-Brent JUL: 73.35$
NY-Rohöl WTI JUL: 69.34$
US-Dollar/CHF: 0.9093
Rheinfracht nach Basel: 27.25