08. März 2023
Vorn gestern auf heute fielen die Preise für Rohölkontrakte Brent und WTI um etwa 3 US-Dollar pro Barrel. Der grösste Teil des Preisverfalls fand am späten Nachmittag statt. Fed-Chef Jerome Powell hatte in seiner Aussage vor dem Bankenausschuss des US-Senats am Nachmittag die Sorgen vor einer Rezession und einer sinkenden Nachfrage schnell wieder aufleben lassen und dadurch die Erwartungen bezüglich der chinesischen Ölnachfrage in den Hintergrund gedrängt.
Mit der Aussicht auf eine wieder aggressivere Zinspolitik seitens der Fed haben die Sorgen um die Nachfrage wieder zugenommen. Auf der Angebotsseite stellt sich jedoch die Frage, wie stark die Produktion Russlands tatsächlich zurückgehen wird und welche längerfristigen Probleme sich aus den geringen Reservekapazitäten ergeben werden, über die sich die Vertreter der Ölindustrie im Rahmen der CERAWeek Gedanken machen.
Heute vernehmen wir einen stärkeren US-Dollar als gestern. Ein starker US-Dollar kann dazu führen, dass Rohöl teurer wird, da Rohöl auf dem Weltmarkt in US-Dollar gehandelt wird. Doch dank den heutigen Rohölpreisen wird aktuell noch ein Preisanstieg gehindert und somit ein neues Einkaufsfenster geöffnet, obwohl der US-Dollar gestiegen ist.
Zusätzlich kommt eine gute Nachricht bezüglich der Pegelvorhersage am Rhein. Die vorhergesehenen Niederschläge kommen den Rheinfrachten zugute und helfen den Bären zusätzlich, den Preis etwas zu senken, bevor die Bullen wieder aus den Reserven gelockt werden. Die Rheinfrachten sind aktuell bei CHF 49.25/Tonne.
Börsendaten 08.03.2023 um 09:04 Uhr
ICE-Gasoil MAR: 817.75
ICE-Brent MAI: 82.92
NY-Rohöl WTI APR: 77.14
US-Dollar/CHF: 0.9421
Rheinfracht nach Basel: 49.25