Einblicke in den Einfluss von Konflikten, Kooperationen und Angebotsengpässen

13. Oktober 2023

Der Handel auf dem Ölmarkt hat in den letzten Tagen starke Schwankungen erlebt. Diese Volatilität wird vor allem durch den Konflikt zwischen der islamistischen Hamas und Israel angetrieben. Darüber hinaus beeinflussen Äusserungen von Mitgliedern des grossen Ölverbunds OPEC+ den Markt. Am Donnerstag haben die führenden Mitglieder dieses Verbunds, Saudi-Arabien und Russland, ihre Kooperation erneut bekräftigt, was zu einem Anstieg der Ölpreise geführt hat. Diese beiden Länder halten ihr Ölangebot bereits seit einiger Zeit knapp.

Was die weltweite Angebotslage betrifft, sind sich die drei wichtigsten Institutionen am Ölmarkt, die EIA, IEA und OPEC einig, dass die Angebotslage vorerst angespannt bleiben wird. Besonders die IEA wies in ihrem Monatsbericht auf die Lage bei den Mitteldestillaten kurz vor dem Winterbeginn auf der nördlichen Hemisphäre hin. "Zehn Monate nach dem Inkrafttreten des EU-Embargos gegen russisches Rohöl haben europäische Raffinerien immer noch Schwierigkeiten, die Verarbeitungsraten und die Dieselproduktion zu steigern. Anhaltend hohe Gasölimporte werden erforderlich sein, doch die strengen Qualitätsanforderungen für den Winter begrenzen das verfügbare Angebot", heisst es in dem Bericht. Die Behörde geht daher davon aus, dass es zu Engpässen kommen könnte, wenn der Winter nicht so mild verläuft wie der letzte.

Heute Morgen stützen Ölfutures auch erste Sanktionen gegen Tankerunternehmen, die russisches Rohöl exportiert haben, dessen Preis über dem von G7 und der EU festgelegten Preisdeckel lag. Der EUR/USD versucht sich derweil von den gestrigen Verlusten zu erholen, notiert aber noch in der Nähe des Vortagestiefs. Dies lässt rein rechnerisch Potenzial für höhere Inlandspreise im Vergleich zu gestern erkennen. Sowohl die steigende Nachfrage als auch begrenzte Kapazitäten führen derzeit zu anhaltend steigenden Rheinfrachtpreisen.

In den letzten Tagen haben die Rheinfrachtpreise erheblich zugenommen, was auf eine Kombination von Faktoren zurückzuführen ist. Ein zentrales Element in dieser Entwicklung ist der ungewöhnlich niedrige Wasserpegel des Rheins, der die Schifffahrt behindert und die Transportkapazitäten einschränkt. Die anhaltende Trockenheit in der Region hat dazu geführt, dass der Wasserstand des Flusses auf historisch niedrige Pegel gesunken ist, was die Navigation für Frachtschiffe erschwert und zu erhöhten Betriebskosten führt.

Börsendaten 13.10.2023 um 08:35 Uhr
ICE-Gasoil OKT: 893.75$

ICE-Brent DEZ: 86.88$
NY-Rohöl WTI NOV: 83.91$
US-Dollar/CHF: 0.9076
Rheinfracht nach Basel: 70.25

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