16. September 2022
Wir haben an dieser Stelle schon oft vom sogenannten Einkaufsfenster berichtet. Ein Ausschlag nach unten, den man für Zukäufe nutzen kann und sollte. Aber nachdem wir den dritten Tag in Folge massive Verluste an den Börsen verzeichnen, können wir da bereits von einem Trend sprechen? Jein.
Wenn die Welt anfängt die ausbleibenden Öl- und vor allem Gas-Lieferungen aus Russland zu kompensieren, können wir in ein massives Überangebot hineingeraten. Dann wäre zu viel Ware für zu wenig Käufer auf dem Markt. Ergo – Die Preise sinken weiter. Jedoch ist die Lage an der Kriegsfront noch immer am brodeln. Experten halten zwischenzeitlich auch einen Sieg der Ukraine nicht mehr für unmöglich. Wie Russland in so einem Fall reagiert und welche Auswirkungen das für die Ölmärkte hat, steht in den Sternen.
Charttechnisch ist die Konstellation seit September stark bearish. Dies sehen wir vor allem an den gesunkenen Rohölpreisen. Und es ist nach unten nicht gedeckelt. Das Potential ist vorhanden. Aber wird es auch ausgeschöpft?
Viele Konsumenten warten seit Monaten auf tiefere Preise. Die Unsicherheit war gross und die Nachfrage eher verhalten. Jetzt hat es gerumpelt. Über 20 Franken tiefere Preise in den letzten 10 Tagen. Doch lohnt es sich noch weiter abzuwarten? Unserer Meinung nach, ist dies eine Frage der persönlichen Risikobereitschaft. Die Situation ist immer noch unberechenbar. Wir verzeichnen eine exponentiell gestiegene Nachfrage. Dies wirkt sich auf die Transportkapazitäten der Händler aus. Was man normalerweise über das ganze Jahr verteilen und ausliefern kann, konzentriert sich jetzt auf die kommenden 2-3 Herbst und Wintermonate.
Daher der Rat nicht mehr lange zu warten und die tiefen Preise zu nutzen, um die Tanks zu füllen.
Börsendaten 16.09.2022 um 08:00
ICE-Gasoil OKT: 934.25
ICE-Brent NOV : 91.14
NY-Rohöl WTI OKT: 85.28
US-Dollar/CHF: 0.9635
Rheinfracht nach Basel: CHF 92.25