13. Oktober 2022
Auch gestern wieder ein Tag, welcher den Bullen (Haussiers) zu Gute kommt. Die Bären (Baissiers) waren entweder früh auf oder immer noch wach, den bis etwa 08.00 Uhr spielten die Bären die Musik auf dem Börsenparkett, danach überliessen sie die Bühne wie schon öfters gekonnt den Bullen. Beim Gasoil London in US-Dollar ausgedrückt: Quer durch den Tag hinweg, bis gegen die Abendstunden, ein kontinuierlicher Anstieg von rund 50$ / Tonne, nach einem ersten Abprall am Widerstand von 1'110.00$ / Tonne, erneuter Versuch diesen zu durchbrechen. Mit Erfolg, aber anfänglichen Schwierigkeiten, gelang es den Bullen dennoch. Allerdings war dies kein Startstuss für eine neue Preisrallye, nein, es war vor erst das Ende für die Haussiers. In den darauffolgenden Stunden, über den elektronischen Overnight-Handel hinweg, verlor Gasoil London ca. 30$ / Tonne bis heute Morgen früh. Zusammenfassend kann man festhalten, dass uns dies heute einen Start mit etwas höheren Preisen gegenüber gestern Morgen bringen wird, jedoch klar unter den nachmittäglichen Höchstpreisen.
Im Zentrum für die Preisgestaltung von Brenn- und Treibstoffen bleiben die zwei Hauptfaktoren: Wirtschaftsschwierigkeiten und der Ukrainekrieg. Zweiteres ist natürlich eng verbunden mit dem ersten Grund. Die neusten API-Bestandsdaten berichten von einem deutlich höher als erwarteten Aufbau beim Rohöl sowie Benzin. Dies im Zusammenhang mit der Voraussage für das globale Wachstum, welches eindeutig negativ ausfällt, bekräftigt die Erwartung von tieferen Preisen – welche gestern eine weitere Haussewelle eindämmen konnte. Ferner sorgten Ängste bezüglich der Nachfrage in China sowie die neuste Absenkung der globalen Wachstumsprognose durch den IWF (Internationaler Währungsfonds) für einen ordentlichen Preisdämpfer.
Doch der Abwärtsspielraum konnte immer noch nicht ausgelotet werden: Zu gross sind die Verunsicherungen und Ängste bezüglich des Ukrainekrieges. Die neusten Eskalationen, sowie die Sanktionen gegen Russland, führen zu weitreichenden Unsicherheiten, allen voran im Hinblick auf die aktuelle Versorgungsproblematik und dem immer näherkommenden Winter.
Der letzte Punkt bleibt auch ein Thema hier im Inland. Die Blätter an den Bäumen sind gelb und rot, nicht mehr lange und sie fallen ab – der Winter kommt schneller als manchen lieb ist. Gehen Sie nicht unvorbereitet in diese eigentlich doch so schöne Winterzeit und füllen Sie ihren Tank rechtzeitig auf. Bei aktuellen Lieferzeiten von vier bis sechs Wochen, lohnt es sich vorausschauend zu handeln.
Börsendaten 13.10.2022 um 08:09
ICE-Gasoil NOV: 1'093.50
ICE-Brent DEZ : 92.38
NY-Rohöl WTI NOV: 87.09
US-Dollar/CHF: 0.9981
Rheinfracht nach Basel: CHF 46.00