06. September 2022
Die in der OPEC Gruppe vereinten Öl exportierenden Länder haben für Oktober zum ersten Mal seit einem Jahr eine Drosselung ihrer Fördermenge angekündigt. Die 23 Länder hätten sich darauf verständigt, im Oktober täglich 100.000 Barrel weniger Öl zu fördern als im September, teilte die Gruppe nach einem virtuellen Ministertreffen in Wien mit. Die jüngste Produktionsausweitung der von Saudi-Arabien und Russland dominierten OPEC wird damit rückgängig gemacht. Die Gruppe verwies auf sinkende Ölpreise wegen einer befürchteten weltweiten Rezession.
Damit schwindet die Hoffnung der Ölimporteure in Europa, angesichts rasant steigender Gaspreise zumindest beim Rohöl entlastet zu werden.
Marktbeobachtern zufolge ist die beschlossene Kürzung eher ein Signal der OPEC, dass man die Preisentwicklung weiter im Auge behält und diese im Zweifelsfall stabilisiert. Wie flexibel, das zeigt auch die Tatsache, dass es in der Pressemitteilung zum gestrigen Treffen hieß, die nächste Sitzung könne bei Bedarf jeder Zeit - also noch vor dem vereinbarten regulären Termin (5. Oktober) - einberufen werden. Dabei dürfte die Allianz wohl vor allem die Entwicklungen bei den Iran-Atomgesprächen im Sinn gehabt haben, bei welchen eine Einigung zu einem deutlichen Anstieg des iranischen Ölangebots führen könnte. Zuletzt sah es allerdings danach aus, als würden sich die jüngsten Hoffnungen auf eine solche Einigung wieder zerschlagen.
Börsendaten 06.09.2022 um 08:15 Uhr
ICE-Gasoil SEP: 1131.75
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