Preise weiterhin volatil
19. Oktober 2023
Heute beginnen wir den Tag mit tieferen Preisen. Preisschwankungen von 1 bis 3 Franken pro Tag sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Es fällt derzeit schwer, eine klare Richtung zu erkennen. Es ist weiterhin mit einer hohen Volatilität am Ölmarkt zu rechnen.
Weiterhin beschäftigt uns die Rheinfracht nach Basel. Im Zeitraum vom 6. Oktober 2023 bis heute hat sich die Rheinfracht um Fr. 35.-/Tonne erhöht. Der aktuelle Wassertand in KAUB beträgt 68cm. Die Schiffe laden im Moment nur noch 700 Tonnen. Zum Wochenende werden steigende Wasserpegel erwartet. Dies könnte die steigenden Frachtpreise leicht abbremsen.
Der Hauptfokus bleibt der Nahostkonflikt. Die Aussichten, dass die westliche Diplomatie einen Flächenbrand im Nahen Osten verhindern kann, haben sich erheblich verringert. Nachdem eine Rakete in ein Krankenhaus in Gaza-Stadt eingeschlagen hat, sagte Palästinenser-Präsident Mahmut Abbas das für heute geplante Treffen mit US-Präsident Biden ab. Auch Jordanien hat die Absicht, das Gipfeltreffen zwischen Biden und den arabischen Führern abzusagen. Biden, der heute Morgen in Israel gelandet ist, dürfte es daher schwer haben, zwischen der Hamas und Israel zu vermitteln. Die Marktteilnehmer befürchten, dass sich die ohnehin knappe globale Versorgungslage schnell verschlechtern könnte, sollte sich der bewaffnete Konflikt weiter ausbreiten, beispielsweise auf Förderländer wie den Iran. Der Ölmarkt berücksichtigt bereits eine Risikoprämie.
Es bleibt unklar, ob die OPEC+ ihre Produktionskürzungen lockern würde, wenn sich der Krieg in der Region ausbreitet und die Ölförderung oder den Öltransport beeinträchtigt. Es ist auch unsicher, ob Saudi-Arabien, das derzeit zusätzlich 1 Million Barrel pro Tag kürzt, seine Fördermengen erhöhen würde, um mögliche Versorgungsausfälle auszugleichen. Saudi-Arabien kürzt seit Juli freiwillig über seine OPEC-Quoten hinaus.
Börsendaten 19.10.2023 um 08:45
ICE-Gasoil NOV: 905.50
ICE-Brent DEZ: 91.24$
NY-Rohöl WTI NOV: 88.34$
US-Dollar/CHF: 0.8979
Rheinfracht nach Basel: 80.25