Preiseanstieg durch Hurrikan und China-News bleibt begrenzt

25. September 2024

Zur Wochenmitte scheint die Euphorie vorerst verflogen zu sein, die gestern noch durch Chinas Kampagne zur Konjunkturbelebung entfacht wurde. Insbesondere die Finanzmärkte reagierten gestern mit einem deutlichen Aufschwung, und auch die Ölbörsen profitierten. Doch Zweifel lassen sich nicht gänzlich ausräumen, denn die angekündigten Massnahmen müssen erst ihre Wirkung entfalten.

Obwohl die gestrige Zinssenkung die stärkste wirtschaftspolitische Massnahme Chinas seit der Corona-Pandemie darstellt, warnen Analysten, dass deutlich mehr fiskalische Unterstützung erforderlich sei, um das Vertrauen in die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt nachhaltig zu stärken. „Angesichts der Euphorie in Europa und den USA über die ‚Bazooka" der chinesischen Zentralbank zeigten sich die Märkte eindeutig risikofreudig“, so Vishnu Varathan von Mizuho.

Eine gewisse Unterstützung erhält der Ölmarkt heute durch die US-Ölbestände. Das American Petroleum Institute (API) meldete einen unerwartet starken Rückgang der Rohölvorräte, die – sollte dies vom DOE heute Nachmittag bestätigt werden – auf den niedrigsten Stand seit April 2022 gesunken wären. Die offiziellen Zahlen des US-Energieministeriums werden zeigen, wie dieser starke Rückgang zustande gekommen ist und ob möglicherweise Verzerrungen durch Hurrikan Francine dahinterstecken.

Inzwischen zieht Tropensturm Helene als potenzieller nächster Hurrikan in den Golf von Mexiko. Die aktuellen Prognosen deuten jedoch darauf hin, dass die Offshore-Anlagen an der US-Küste diesmal verschont bleiben könnten. Dennoch haben zahlreiche Unternehmen ihre Plattformen vorsorglich evakuiert, was erneut zu Produktionsunterbrechungen führt. Je kürzer diese Unterbrechungen ausfallen, desto weniger Einfluss haben sie auf die Ölmärkte. Sollten jedoch Beschädigungen auftreten und die Ausfälle länger andauern, würde sich die Lage deutlich verschärfen.

Ähnliches gilt für die geopolitischen Risiken im Nahen Osten, wo sich die Lage weiterhin nicht entspannt. Solange jedoch kein grösserer Konflikt ausbricht und etwa der Iran nicht aktiv in die Kampfhandlungen eingreift, dürfte die Risikoprämie vorerst nicht weiter steigen.

Aus fundamentaler Sicht hat sich die Lage vorerst neutralisiert, da die Zweifel am chinesischen Konjunkturpaket überwiegen und die bullischen Risiken durch Hurrikan Helene sowie den Nahostkonflikt begrenzt bleiben.

Börsendaten 25.09.2024 um 08:40

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