28. Dezember 2022
Ruhiger Handel vor Jahresende erwartet
Die Heizölpreise sind heute etwa auf dem gleichen Niveau wie gestern. Die Rheinfrachten starten nach den Feiertagen ohne grosse Veränderungen in die kurze Woche. Der Wasserstand ist in den letzten Tagen durch die Niederschläge angestiegen. Insgesamt dürfte sich zum baldigen Jahreswechsel der Trend an den Ölbörsen der vergangenen Wochen fortsetzen und das Handelsvolumen immer geringer werden. Zahlreiche Marktteilnehmer befinden sich im Weihnachtsurlaub und bleiben dem Handel sowieso fern. Durch das geringere Handelsvolumen kann es an der Börse aber zu erhöhter Volatilität kommen.
Am Freitag wird in den USA der monatliche Bericht zur US-Rohölproduktion veröffentlicht, welche die im Oktober generierten Fördermengen aufzeigt. Im September haben die USA noch knapp 12.3 Mio. Barrel pro Tag gefördert. Das waren 300'000 Barrel pro Tag mehr als im Vormonat. Die US-Rohölproduktion ist damit erstmals seit März 2020 wieder über die Marke von 12 Mio. Barrel pro Tag gestiegen. Des Weiteren wird die Ölnachfrage mit Mengen aus den Strategischen Öl-Reserven gestützt. Die kanadische Keystone-Pipeline, welche ca. 622'000 Barrel pro Tag fördert, ist auch wieder in Betrieb.
Die Gesamtmenge der Ölexporte Russlands sind zuletzt um beträchtliche -20 Prozent eingebrochen. Die Hauptgründe sind das EU-Embargo und die Sanktionen betreffend der Tankerversicherungen. Der Löwenanteil der Exporte erfolgt nämlich nicht über die Pipelines, sondern per Öltanker über das Meer. Russlands Präsident Wladimir Putin reagiert nun aber trotzdem auf den festgelegten Preisdeckel. Ab Februar hat er per Dekret beschlossen, den Verkauf an Länder zu verbieten, welche den Preisdeckel auf den Rohstoff beschlossen haben. Lieferungen von russischem Öl und Ölfertigprodukten an ausländische Personen seien verboten, wenn in den Verträgen «direkt oder indirekt der Mechanismus zur Fixierung eine Preisobergrenze eingebaut ist», heisst es in dem Dokument, welches am Dienstag veröffentlicht wurde.
In Europa fällt der Gaspreis auf Niveau kurz vor Ukraine-Krieg. Die Preise sind weiter im Sinkflug, nachdem er in der letzten Woche bereits um 30% eingebrochen war. Auslöser ist das für diese Jahreszeit sehr milde Wetter. Ein Absturz von 30% in nur ein paar Tagen würden an den Aktienmärten als «Crash» gelten. Dies ist ein wichtiges Signal für den Energiemarkt für Europa.