27. März 2023
Der russische Präsident Wladimir Putin sorgte am Wochenende mit der Ankündigung für Aufsehen, Russland werde taktische Atomwaffen in Belarus stationieren. Diese würden im Besitz Russlands bleiben und in die Lager im Nachbarland gebracht werden, welche laut Putin am 1. Juli fertiggestellt sein dürften. Auf Seite der NATO hält man die Entscheidung Moskaus laut einer Sprecherin der Organisation offenbar nur für einen Einschüchterungsversuch, wirft Putin allerdings eine "gefährliche und unverantwortliche nukleare Rhetorik" vor. Handlungsbedarf bezüglich der eigenen Nuklearwaffen sieht die NATO nicht, aber die Organisation werde die Situation genau beobachten und wachsam bleiben, so die Sprecherin.
Nachdem die Rohölpreise in der Woche zuvor aufgrund der Angst der Marktteilnehmer vor einer Bankenkrise noch um fast 10 Dollar pro Barrel eingebrochen waren, kam es in der vergangenen Woche zu einer leichten Aufwärtskorrektur. Dazu trug neben der raschen Ankündigung von Massnahmen zur Eindämmung der Probleme im Bankensektor seitens mehrerer Notenbanken vor allem auch die Tatsache bei, dass die Fed ihre Zinsen am vergangenen Mittwoch nur um 25 Basispunkte anhob.
Zinserhöhungen der US-Notenbank können eine Reihe von Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben. Hier sind einige mögliche Szenarien:
Anstieg des US-Dollar: Wenn die US-Notenbank die Zinsen erhöht, wird der US-Dollar im Vergleich zu anderen Währungen stärker. Das kann dazu führen, dass Waren und Dienstleistungen aus anderen Ländern teurer werden, da sie in US-Dollar bezahlt werden müssen. Dies kann insbesondere Ländern schaden, die auf Exporte angewiesen sind.
Steigende Kreditkosten: Wenn die Zinsen steigen, werden auch die Kreditkosten für Unternehmen und Verbraucher höher. Das kann dazu führen, dass Unternehmen weniger investieren und Verbraucher weniger ausgeben, was wiederum das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen kann.
Auswirkungen auf Rohstoffpreise: Zinserhöhungen können auch Auswirkungen auf die Rohstoffpreise haben. Wenn die US-Wirtschaft durch höhere Zinsen gebremst wird, kann dies zu einer geringeren Nachfrage nach Rohstoffen führen, was wiederum die Preise senken kann.
Zusammen mit der Andeutung von US-Notenbankchef Jerome Powell, dass eine Pause bei den Zinsanhebungen in den USA bei der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses (im Mai) möglich wäre, liess dies den Dollar zeitweise deutlich sinken, sodass die in der US-Währung gehandelten Ölfutures bei den Tradern ausserhalb der USA wieder gefragter waren.
Zusammenfassend lässt sich weiterhin kein klarer Trend erkennen. Ausschläge in beide Richtungen sind an der Tagesordnung.
Börsendaten 24.03.2023 um 08:45
ICE-Gasoil APR. 770.75
ICE-Brent MAI: 75.45
NY-Rohöl WTI APR: 69.75
US-Dollar/CHF: 0.9192
Rheinfracht nach Basel: 29.25