16. März 2023
Gestern ging’s nur Richtung Süden, auf beiden Seiten des Atlantiks. Alle Produkte der gesamten Ölpalette verloren an Terrain, allen voran das Basisprodukt für unsere Heizöl- und Dieselpreise, hat allein gestern über den Tag verteilt 70$ / Tonne abgenommen, in Prozenten ausgedrückt ist das beim Gasoil London ein Abschlag von rund 9% (!). Auch der Schlusskurs bei Gasoil London war deutlich unter den morgendlichen Kursen, trotz Lebenszeichen der Bullen ab 18 Uhr. Doch dieses Lebenszeichen ändert nicht viel an der Tatsache, dass wir gestern einen erheblichen Preisrutsch miterleben durften. Der Abwärtselan schien dann aber doch über den elektronischen Overnight-Handel vorerst gestoppt worden zu sein. Nun befinden sich die Preise auf einem neuen Tiefststand seit Mitte Februar 2022. Dieser gewaltige Kursschwung nach unten ist beeindruckend, denn wie letzte Woche schon mal erwähnt, sind die Zeiten solcher Bewegungen eigentlich Geschichte.
Nun ist es wieder mal Zeit, uns zu fragen, was denn passiert ist, dass der Preis das gemacht hat, was er eben gemacht hat. Grundsätzlich gab es gestern zu aller Überraschung nicht nur bearishe, nein, sondern auch bullishe Faktoren. Robuste Nachfrageaussichten in China und Chartanalysen, welche auf ein Aufwärtspotenzial hindeuteten, waren dann aber auch schon die einzigen Faktoren für steigende Preise. Die Bankenkrise in Europa, welche innerhalb weniger Tagen in aller Munde zu sein scheint, überschattet alle derzeitigen bullishen Faktoren. Die Angst vor einer internationalen Finanzkrise belastet ungemein auch die Ölbörsen. Nachdem die erste US-Bank in Schieflage geraten war, brach bei den Anlegern Panik aus. Der gestrige Kurseinbruch der Credit Suisse verschärfte die Situation weiter. Es besteht eine reale Sorge darüber, dass sich die Probleme in Amerika schnell auf Europa ausweiten können.
Nach dem gestern ein neues Langzeittief erreicht wurde, gerieten die Gewinnmitnahmen am Abend ins Stocken, was eine leichte Erholung mit sich brach. Nichtsdestoweniger sind die Preise so tief, wie seit langem nicht mehr. Die Bewegung gestern war viel zu gross, dass ein momentan leicht steigender Dollar sich dem entgegenstellen könnte. Wie aber auch schon erwähnt, muss ein steigender Dollar nicht immer mit steigenden Preisen einhergehen. Das i-Tüpfelchen für unsere Endpreise im Inland sind dann noch die tiefen Rheinfrachten – denn diese befinden sich mittlerweile wieder auf «normalem» Niveau. Dies präsentiert uns heute besonders tiefe Preise auf dem Silbertablett – daher empfehlen wir Ihnen diese Chance zu nutzen und Ihren Heizölbedarf einzudecken.
Börsendaten 16.03.2023 um 08:23 Uhr
ICE-Gasoil APR. 751.50
ICE-Brent MAI: 74.15
NY-Rohöl WTI APR: 67.93
US-Dollar/CHF: 0.9283
Rheinfracht nach Basel: 30.25