19. Januar 2023
Der gestrige Handelstag hat sich wieder Mal als ein Tauziehen zwischen den Bullen und Bären entpuppt. Auf der einen Seite die Bullen, die voller Elan in diese Woche gestartet sind und zielstrebig, mit Aussicht auf ein neues Jahreshoch, drauflos gerannt sind. Auf der Gegenseite stehen die Bären, welche den Winterschlaf wohl auf eine andere Jahreszeit verlegen wollen und sich dementsprechend voller Mut den kräftigen Bullen entgegenstellen. Doch was ist gestern passiert? Einmal mehr wurde uns gezeigt, wie schnell die Stimmung an der Börse kippen kann. Frühmorgens bis um etwa 10 Uhr verlor Gasoil London rund 15$ / Tonne, darauffolgend katapultierte sich Gasoil London über die Mittagsstunden hinweg auf ein neues Jahreshoch von über 955$ / Tonne was ein Zuwachs von mehr als 30$ / Tonne, innerhalb weniger Stunden, ist. Völlig überraschend kam dann doch noch die Kehrtwende: Ab 18 Uhr drehte sich der Wind und es ging Richtung Süden (nach unten), über den elektronischen Overnight-Handel hinweg machten die Baissiers den kompletten Anstieg der Bullen wieder wett.
Die fundamentalen Gründe für den gestrigen Tagesverlauf sind relativ überschaubar, doch in den Details lauern verzwickte Einzelheiten, in der sich eine ganzheitliche Übersicht als schwierig erweist. Doch einfach zusammengefasst, kann man sagen, dass es momentan zwei Hauptfaktoren gibt; einer sorgt für steigende Preise und der andere für sinkende Preise. Die Aussicht auf eine rapide Nachfrageerholung in China lassen die Preise steigen und die unerwartet schlechten US-Konjunkturdaten lassen die Preise aktuell sinken. Insbesondere nach dem gestrigen Tag, ist es fast unmöglich, eine Prognose abgeben zu können – wir könnten höchstens Vermutungen aussprechen, welche womöglich nicht mal eine Stunde standhaft wären.
Lieber fokussieren wir uns auf Fakten. Seit Ende November haben die Ölpreise ein tieferes Plateau erreicht. Im Vergleich zum Jahre 2021 sind wir preislich natürlich nach wie vor meilenweit entfernt, doch man vergleicht auch keine Äpfel mit Birnen. Wenn man den Blick auf die letzten zwölf Monate wirft, kann man schnell sehen, dass wir uns gerade auf einem sehr attraktiven Preisniveau finden. Die Nachfrage ist anders als erwartet moderat, was eine schnelle Auslieferung momentan begünstigt. Aufgrund der rasant fallenden Temperaturen, dem Potenzial auf einen baldigen Anstieg auf der Nachfrageseite und den im Verhältnis anmutigen Preisen, empfehlen wir Ihnen den Heizöltank baldmöglichst aufzufüllen.
Börsendaten 19.01.2023 um 08:55
ICE-Gasoil FEB: 934.00$
ICE-Brent MAR: 84.51$
NY-Rohöl WTI FEB: 78.84$
US-Dollar/CHF: 0.9161
Rheinfracht nach Basel: 21.00