26. Oktober 2022
Nachdem momentan wenig Impulse am Markt vorhanden sind, welche als Richtungsgeber fungieren, schauen wir diese Woche nach Frankfurt zur Europäischen Zentralbank EZB. Diese dürfte morgen Donnerstag eine weitere Erhöhung der Leitzinsen verkünden.
Was bedeutet die Erhöhung des Leitzins? Wenn der Leitzins steigt, wird es für Banken teurer, sich Geld von einer Zentralbank zu leihen. Um diese Kosten auszugleichen, erhöhen die Banken im Gegenzug die Kosten für die Kredite, die sie ihren Kunden anbieten. Das führt dazu, dass weniger Kredite abgeschlossen werden.
Die Theorie besagt: Solange die Leitzinsen, wie in den vergangenen Jahren, niedrig sind, animiert dies uns Menschen Geld auszugeben. Mit dem Konsum steigt die Nachfrage nach Gütern und damit steigen die Preise. Das kann das zu einer Inflation führen. Zu einer sogenannten «nachfrageinduzierte Inflation». Normalerweise erhöht die Notenbank dann die Leitzinsen, Sparen wird wieder attraktiver, die Leute konsumieren weniger und die Preise gehen zurück. Allerdings funktioniert dieser Mechanismus nur , wenn die Inflation nachfrageinduziert ist.
Im Moment steigen die Preise jedoch, weil Energie und andere Wirtschaftsgüter knapp sind. Man sagt, die Inflation ist angebotsinduziert.
Die Notenbanken der Welt heben die Zinsen aktuell trotzdem an, weil sie verhindern wollen, dass Wirtschaftsteilnehmer die hohen Inflationsraten als neue Normalität ansehen und sie einpreisen. Die Notenbanken müssen reagieren, um ihre Glaubwürdigkeit zu bewahren und für stabile Preise sorgen zu können, mit denen Wirtschaft und Verbraucher planen können. Mittelfristig kann diese Strategie aufgehen.
Börsendaten 26.10.2022 um 07:40
ICE-Gasoil Nov: 1068.50
ICE-Brent DEZ : 92.67
NY-Rohöl WTI Dez :84.74
US-Dollar/CHF: 0.9938
Rheinfracht nach Basel: CHF 43.00