Zins- und Rezessionsängste haben immer noch die Oberhand

17. Oktober 2022

Die neue Woche startet mit den gleichen Sorgen wie sie letzte Woche geendet hat, denn die Zins- und Rezessionsängste haben immer noch die Oberhand.

 

Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist in Frankreich in Sicht, denn es gab erste Einigungen im Raffineriestreik. Dies würde bedeuten, dass die wichtigsten europäischen Raffineriekapazitäten zurückkehren würden.

 

Seit Samstag fliesst wieder russisches Öl durch die Druschba Pipeline. Mehrere Tage floss wegen eines unterirdischen Lecks kein Öl aus Russland nach Mitteleuropa.

 

Putin skizzierte den Vorschlag eines grossen Gasknotenpunktes in der Türkei. Er macht immer noch die USA für die Sabotage an der Nord Stream 1 und 2 verantwortlich. Der alternative Vorschlag wäre, dass die Gaslieferungen, anstelle der Ostsee, künftig durch das schwarze Meer in die Türkei fliessen, so dass von da aus die Verteilung an die europäischen Abnehmer vorgenommen werden kann.

 

Bezüglich der Preisdeckelung für russisches Öl, treten vermehrt wieder Bedenken auf, vor allem aus Washington. Es wird befürchtet, dass das Vorhaben negative Auswirkungen haben könnte. Somit ist wieder ein Fragezeichen hinter der Planung und Durchsetzung aufgetaucht. Der Vorstandsvorsitzende der russischen Gazprom, Alexej Miller, hatte am Sontag nochmals klar ausgedrückt, dass es für Länder, welche der Preisdeckelung zustimmen, einen sofortigen Lieferstopp geben wird.

 

Ende dieser Woche sollen bei einem EU-Gipfel der europäischen Staatschefs erneut Vorschlage zur Umsetzung der Massnahmen geprüft werden.

 

Im Ölmarkt herrscht die Ruhe vor dem Sturm. Politisch und im Markt wächst die Anspannung vor dem Start des Winters und dem Inkrafttreten der EU-Sanktionen und des Preisdeckels für russisches Öl. Eine Entspannung in Ölmarkt ist noch nicht in Sicht.

 

Noch immer halten sich die Verbraucher mit Bestellungen zurück. Vermutet wird, dass die Kombination aus derzeit eher geringerem Verbrauch, hohen Preisen und Lieferproblemen stark abschrecken.

Wegen der langen Lieferzeiten ist es umso wichtiger frühzeitig zu reagieren, sodass eine Lieferfrist von 4-6 Wochen die Regel ist.

 

Börsendaten 17.10.2022 um 09:33

ICE-Gasoil NOV: 1101.00
ICE-Brent DEZ : 92.43
NY-Rohöl WTI NOV: 86.39
US-Dollar/CHF: 1.0011
Rheinfracht nach Basel: CHF 47.25

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